Beratung und Präventionsangebote

In diesem Bereich finden Sie Informationen zu den Themen:

  • K.O.-Tropfen und der Kampagne "SAFE IT FIRST"
  • Neue Medien
  • Schulferienkalender
  • Gewaltprävention
  • Sucht

K.O.-Tropfen mit dem Wirkstoff GBL/GHB

Safe it first! Die Aktion von Kreisjugendamt und Gesundheitsregion plus:


Das Kreisjugendamt und die Gesundheitsregion plus möchten mit ihrer Aktion: „Safe it first! Mit uns gegen K.O.-Tropfen“ auf die Gefahren von K.O.-Tropfen hinweisen. Gibt es dieses Problem in unserem Landkreis? Die Antwort darauf ist eindeutig: Ja!

Deshalb unterstützen wir einerseits Schulen, andererseits Veranstalterinnen und Veranstalter bei der Aufklärung und Vorbeugung.

1.       Workshops für Schulen:

Um Schülerinnen und Schüler über die Gefahren von K.O.-Tropfen und Hilfemaßnahmen effektiv informieren zu können, bieten das Kreisjugendamt und die Gesundheitsregionplus zwei Workshops an.

  • Zielgruppe: ab der 8. Jahrgangsstufe. Denn ab 16 J. können Jugendliche in der Regel öffentliche (Tanz-)Veranstaltungen besuchen.
  • Leitung: Lehrkräfte, Beratungslehrkräfte, Jugendsozialarbeiter/-innen. Leider ist es uns zeitlich nicht möglich, die Workshops in vollem Umfang für alle Schulen im Landkreis Ebersberg selbst durchzuführen. Auf Anfrage können wir allerdings für Ihre Schule eine Kooperation eingehen. Bitte wenden Sie sich hierfür direkt an uns. Außerdem können wir das Workshop-Konzept im Lehrerkollegium vorstellen.
  • Durchführung: Kurz-Version für 1 Schulstunde; Lang-Version für 2 Schulstunden. Beide Workshops sind so klar und eindeutig beschrieben, dass sie mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung einfach umzusetzen sind.
  • Materialien: Plakate DIN A1, Poster DIN A3, Infokärtchen; Getränkeabdeckungen nach Verfügbarkeit.
  • Kosten: Keine.

Anfragen an: Fachstelle Jugendschutz, Ingo Pinkofsky, jugendschutz@lra-ebe.de

2.       Für Veranstaltungen:

Veranstalterinnen und Veranstalter von öffentlichen Tanz-Events, Party, Feiern etc. können sich an unserer Kampagne beteiligen und ihre Partygäste über die Gefahren von K.O.-Tropfen aufklären. Dazu geben wir ihnen Hintergrundinformationen und unterstützende Materialien: Plakate DIN A1 für den Bar-/Schankbereich, Poster DIN A3, welche gerne in den Toilettenbereichen aufgehängt werden, Infokärtchen, Getränkeabdeckungen (nach Verfügbarkeit). Diejenigen Vereine, Burschenvereine, Dirndlschaften, Freiwillige Feuerwehren, Q11/12-Party-Kommitees etc., die bisher mitgemacht haben, haben sich sehr positiv über die Kampagne geäußert.

Anfragen an: Fachstelle Jugendschutz, Ingo Pinkofsky, jugendschutz@lra-ebe.de

Bsafe Disc und Spikeys mit Aktionskarte können selbstverständlich Getränke und Flaschen nicht völlig schützen! Vielmehr sind sie dazu gedacht, die Aufmerksamkeit von Partygänger*innen auf die Gefahren von K.O.-Tropfen zu lenken und eine Diskussion zu Schutzmaßnahmen anzufachen!

Bsafe disc:          

 

Die Bsafe Discs decken eine Glasöffnung ab und erschweren so das heimliche Einbringen von K.O.-Tropfen.

 
  

Spikeys mit Aktionskarte:

Spikeys sind Plastik-Pfropfen, die man in den Flaschenhals drücken kann. So ist das heimliche Einbringen von K.O.-Tropfen wesentlich erschwert. (Zum eigenen Mehrfachgebrauch ist der Pfropfen wieder entnehmbar)  – Die angehängte Aktionskarte informiert über Gefahren von und Maßnahmen gegen K.O.-Tropfen.

Croni©:

Der Croni© ist ein Kronkorken aus lebensmittelechtem Silikon und dient als wiederverwendbarer Flaschenverschluss, der insbesondere für Flaschen mit Kapselverschluss geeignet ist. Das Getränk kann dadurch besser geschützt werden!
Nähere Informationen zum Produkt unter https://www.croni.net/

Die Substanzen GBL/GHB:

GHB ist ein Narkosemittel, das in der Medizin nur noch selten Verwendung findet.
GBL ist eine Substanz, die v. a. in Reinigungs- und Lösungsmitteln enthalten ist.
Bei Einnahme wird GBL im Körper schnell in GHB umgewandelt.

Wirkung von GBL:

Immer wieder kommt es auf öffentlichen Veranstaltungen, Partys, Feiern etc. zu (sexueller) Gewalt im Zusammenhang mit sog. K.O.-Tropfen. Im Kreisjugendamt Ebersberg landen dann punktuell Informationen, die darauf hindeuten, dass K.O.-Tropfen missbräuchlich eingesetzt wurden.
Vermeintliche Opfer berichten von plötzlich auftretenden Rauschzuständen: „mir wurde plötzlich schwindelig und schlecht“, „ich war ganz benommen!“, „ich hatte Angst ohnmächtig zu werden!“ Dies, obwohl die Opfer nur wenig oder keinen Alkohol getrunken hatten.
Indizien also, die auf K.O.-Tropfen hindeuten, sind vor allem: Schwindel, Unwohlsein, Verwirrtheit, Schläfrigkeit. Dies passiert plötzlich und verstärkt sich sehr schnell. Am Ende steht oft die Bewusstlosigkeit; die Opfer wissen absolut nichts mehr von den letzten Stunden.
Gerade deshalb werden K.O.-Tropfen als sog. Vergewaltigungsdroge bezeichnet und kriminell missbraucht.
Bei Mischkonsum, v. a. mit Alkohol oder Medikamenten, kann es sogar zu einem Atemstillstand kommen. Todesfälle in Deutschland sind bekannt.

Das Problem mit GBL:

Weil sie der Körper schnell abbaut , sind K.O.-Tropfen nur wenige Stunden in Blut- bzw. Urinproben nachweisbar. Medizinisches Personal müsste darauf achten, bei einem Notfall nicht nur auf Alkohol und/oder Drogen zu testen, sondern auch auf GBL/GHB.
Vermeintliche Opfer schämen sich oft, zum Arzt oder zur Polizei zu gehen. Wenn sie sich dann doch dazu entscheiden, ist die Nachweiszeit meist bereits abgelaufen.

Schutz und Hilfe:

Schutz:

  • Sein Getränk nicht unbeobachtet lassen, sondern am Besten in der Hand halten und die Öffnung mit Handfläche oder Finger verdecken!
  • Kein offenes Getränk von Fremden oder nicht vertrauenswürdigen Personen annehmen!
  • Mit Freund*innen beschließen, aufeinander zu achten!

Hilfe:

  • Bei ersten Anzeichen (s. o.) sollte man sich sofort an Freund*innen oder das Personal wenden!
  • Mit Begleitung die Veranstaltung verlassen!
  • Evtl. den Rettungsdienst bzw. Notarzt verständigen (lassen)! Bei einem Verdacht den Hinweis auf mögliche K.O.-Tropfen geben!

Neue Medien

1. Smartphones

Das Thema Smartphone wird auch unter jüngeren Kindern immer wichtiger. Vielen Eltern stellt sich die Frage, ab wann sie ihrem Kind ein Smartphone geben können und sollten. Für diese und andere Fragen rund um Smartphone-Nutzung und Jugendschutz stehen unsere Fachkräfte kompetent zur Verfügung. Daneben organisiert das Team Präventive Jugendhilfe regelmäßig Vorträge zum Thema „Der richtige Umgang mit dem Smartphone“.
Die Beratungsstelle neon Prävention und Suchthilfe Rosenheim hat einen Ratgeber zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen herausgegeben. Diesen finden Sie unter: http://www.neon-rosenheim.de/2018/12/06/smartphone-unterm-weihnachtsbaum-ratgeber-fuer-eltern.html

2. Computerspiele und Internet

Das Kreisjugendamt berät zum Thema Computerspiele und Internet, insbesondere zu Fragen bzgl. exzessiver Nutzung, Suchtgefahren, Risikovorbeugung etc. Es liegen Informationsbroschüren aus; außerdem können Konzepte für die Präventionsarbeit zur Verfügung gestellt werden.
Viele wichtige Informationen finden Sie auch unter: www.klicksafe.de 
Das Programm ESCapade der Drogenhilfe Köln hat einen Flyer mit Tipps für Eltern zur Prävention von Mediensucht herausgebracht: 12 Klicks für Eltern

3. Cybermobbing

Cybermobbing als moderne Form des Mobbings mit digitalen Medien greift immer mehr um sich. Lehrkräfte beklagen schon Fälle im Grundschulbereich. Die Opfer leiden sehr darunter. Täter fühlen sich durch Mitläufer in ihrem – teilweise kriminellen – Handeln bestärkt. Andererseits ist nicht gleich jede Beleidigung, jede Zurückweisung oder jeder Streit in den Sozialen Medien mit Cybermobbing gleich zu setzen. „Von Mobbing spricht man dann, wenn jemand über einen längeren Zeitraum immer wieder von einer oder mehreren Personen schikaniert wird.“ (klicksafe.de „Ratgeber Cyber-Mobbing“) Das Kreisjugendamt berät, organisiert Präventionsveranstaltungen und Workshops und hält Fachvorträge.

Schulferienkalender

Eine Maßnahme im Bereich der Information und Prävention ist der Schulferienkalender im Scheckkartenformat, der jedes Jahr aktuell über die Schulen im Landkreis, die Gemeinden, die Polizei und verschiedene soziale Einrichtungen an die Kinder und Jugendlichen verteilt wird. Dieser Kalender erfreut sich bei Kindern und Jugendlichen auch in Zeiten weiter voranschreitender Digitalisierung großer Beliebtheit. Er stellt auf der einen Seite in einer Jahresübersicht dar, wann in Bayern jeweils Schulferien sind. Die andere Seite des Kalenders ist jedes Jahr neu themenspezifisch zum Kinder- und Jugendschutz gestaltet: Dieses Jahr haben wir unsere Kalender wieder zu drei aktuellen Themen gestaltet. Für den Grundschulbereich weisen drei verschiedene Motive auf elementare Kinderrechte nach der UN-Kinderrechtskonvention hin. Die Mittelstufen werden vor Cyber-Grooming gewarnt: „Freund oder Fake? So erkennst du Cyber-Grooming!“ Und die beiden Motive für die Oberstufen motivieren Partygängerinnen und Partygänger, besser auf ihre Getränke zu achten und sich vor K.O.-Tropfen zu schützen: „Safe it first! Mit uns gegen K.O.-Tropfen“. Die Vergabe der Schulferienkalender in den Schulklassen bietet Lehrkräften die Möglichkeit, im Unterricht die gezeigten Themen zu behandeln. Die QR-Codes führen im Internet a) zu den Angeboten des Spielkistls des Kreisjugendamtes Ebersberg, b) zur Homepage des Kreisjugendamtes „Nur für Jugendliche“ – Hilfen bei Problemen bzw. Schutz vor K.O.-Tropfen.

Um Schülerinnen und Schüler noch eindringlicher und dauerhafter für Bedrohungen z. B. durch Social Media, Suchtstoffe, Gaming und vieles andere mehr zu sensibilisieren, bietet das Team Präventive Jugendhilfe für Schulen und Jugendarbeit Workshops an, organisiert öffentliche und Fach-Vorträge, stellt Materialien zur Verfügung – das alles kostenfrei.

   

   

Präventionskampagne: Mach dein Handy nicht zur Waffe

Das Bayerische Staatsministerium für Justiz und das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat eine Kampagne für Schülerinnen und Schüler ins Leben gerufen, die für das Thema strafbare Inhalte auf dem Smartphone sensibilieren soll. Aus dem Hinweistext der Ministerien:

„Immer öfter wird berichtet, dass an bayerischen Schulen kinderpornografische Aufnahmen, Gewaltvideos, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder andere strafbare Inhalte über soziale Netzwerke und Klassenchats verbreitet werden. Dabei sind sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig des strafbaren Charakters der übermittelten Inhalte nicht bewusst oder verstehen diese als ‚bloßen Spaß‘“.

Und weiter: „Es geht nicht um bloße Bagatellen, sondern um ernst zu nehmende Straftaten. Insbesondere beim Verbreiten kinderpornografischer Schriften werden Grenzen überschritten, die klar aufgezeigt und durchgesetzt werden müssen. Denn hinter jeder Aufnahme steht das unbeschreibliche Leid eines Kindes. Zudem können den Schülerinnen und Schülern nicht unerhebliche strafrechtliche Konsequenzen und sonstige Folgen für die spätere Ausbildung und das Berufsleben drohen.
Der Konsum gewaltverherrlichender Videos kann bei Kindern und Jugendlichen ferner zu einer massiven Abstumpfung und Traumatisierung führen. Die Beschäftigung mit rassistischen, antisemitischen und in anderer Weise menschenverachtenden Inhalten kann Gleichgültigkeit bis hin zu Radikalisierung mit sich bringen.“

Die Kampagne „Mach dein Handy nicht zur Waffe“ besteht einerseits aus einem zweieinhalbminütigen Video des erfolgreichsten deutschen Influencers Falco Punch. Es kann über die Micro-Website www.machdeinhandynichtzurwaffe.de abgerufen werden – zusammen mit weiteren Informationen über die Gefahren von Posts und Chats in sozialen Netzwerken.

Andererseits können Plakate gedownloadet bzw. bestellt werden, die für das Thema sensibilisieren und per QR-Code auf die Website verweisen. Zu bestellen unter: oeffentlichkeitsarbeit@stmj.bayern.de

Gewaltprävention

Das Kreisjugendamt wirkt in vielen Bereichen daran mit, dass Kinder und Jugendliche möglichst keine Gewalttaten ausüben und auch vor solchen weitgehend geschützt werden. Unsere Fachkräfte nehmen z.B. an Diskussionen teil. Durch Zeitungsartikel und Broschüren wird auf das Thema eingegangen. Daneben finden viele allgemeinpräventive Aktionen statt, die Kinder und Jugendliche stark gegen viele Probleme machen sollen.

Sucht

Das Kreisjugendamt berät bei Fragen zum Thema Sucht nur, wenn eine eigene Zuständigkeit in anderer Sache besteht (Jugendgerichtshilfe, Pädagogische Hilfen etc.). Im Bereich der Suchtprävention ist mit finanzieller Unterstützung des Jugendamtes eine Fachkraft im Gesundheitsamt im Bereich Suchtberatung und Suchtprävention tätig. Die Mitarbeiter des Jugendamtes vermitteln bei Suchtproblemen an entsprechende Fachstellen.

Ansprechpartner

Name Telefon Telefax Zimmer
Pinkofsky, Ingo
08092 823 311 08092 823 9311 E.22