Alkohol

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Schon mal Alkohol getrunken?
Schon mal einen Rausch gehabt? Schon mal gekotzt deswegen?
Schon mal schwer besoffen gewesen?
Schon mal im Krankenhaus aufgewacht? Oder im Freien?
Schon mal gedacht: Das mache ich NIE WIEDER! – Und dann doch wieder gemacht?!

Soll ich oder soll ich nicht? 

Vor diese Entscheidung wirst du in deinem Leben häufig gestellt. In Bezug auf den Konsum von z.B. Alkohol stellt sich dir immer die Frage: möchte ich Alkohol trinken oder warum entscheide ich mich dafür es besser sein zu lassen. 

Was fällt dir zu dem einen oder anderen ein? Vielleicht möchtest du eine Waage malen.
Anschließend: welche Punkte wiegen für dich schwerer?
Beispiele und Anregungen findest du unter: www.feel-ok.

 

Möchte ich Alkohol trinken?

Warum ich Alkohol trinke

Ist es besser es sein zu lassen?

Was ich nicht so toll finde

  • Macht locker.
  • Man traut sich mehr.
  • Gemeinsam Spaß haben.
  • Dazu gehören.
  • Cool sein.
  • Man ist neugierig.
  • Probleme für den Moment verdrängen.
  • Belastende Gefühle werden gedämpft.
  • Es ist ganz normal.
  • Der Staat braucht Geld.
  • Kostet immer mehr Geld
  • Macht auf Dauer blöd
  • Man gewöhnt sich daran; kann auf Dauer abhängig machen
  • Verändert die Persönlichkeit: depressiv, aggressiv, mürrisch
  • Enthemmt; das kann zu Gewalt und Straftaten führen.
  • Man macht Sachen, die man im nüchternen Zustand nicht machen würde.
  • Wachsende Neugier, härteren Alk auszuprobieren
  • Gefahren für den Straßenverkehr
  • Schädigt den Körper: Gehirn, Leber, Haut, Magen.
  • Belastet das Gesundheitssystem.

Antwortbeispiele von Jugendlichen

> Der Reiz der Abstinenz:

  • Angstfrei Auto/Roller/Fahrrad fahren!
  • Frisch / kein Kater am nächsten Morgen.
  • Fit im Schritt.
  • Schlafen können statt Karussell fahren.
  • Herr seiner Sinne bzw. Frau ihrer Sinne.
  • Nicht mit dem Strom schwimmen.

> Sätze für das Nein-Sagen:

  • Mir schmeckt kein Alkohol
  • Ich hab schlechte Erfahrungen gemacht!
  • Ich will nicht!
  • Ich kann auch ohne Spaß haben.
  • Ich will nix bereuen müssen.

Auf der Seite von Kenn dein Limit findest du einen Selbsttest zu deinem Alkoholkonsum. Dieser kann dabei helfen den Umgang mit Alkohol zu prüfen. Zum Test klicke auf den Link: kenn-dein-limit

Power-Infos kurz und knapp:

Essen

  • Wenn du spürst, dass du wohl zu viel Alkohol getrunken hast, dann schnell Döner, Pizza oder Pommes verschlingen? Nop! Das erhöht nur den Würg- und Kotz-Faktor, nicht aber das Wohlbefinden! Denn der Alk ist schon im Blut und sorgt auf seiner Reise durch die Organe, insbesondere das Gehirn, für diese Probleme, die wir hassen.
  • Anders ist es tatsächlich, wenn du ZUVOR etwas isst. Das verzögert die Aufnahme des Alkohols ins Blut: Alles mit hohem Wasseranteil wie z. B. Gurken, Tomaten, Paprika, Früchte – Fettes Essen wie z. B. die berühmten Öl-Sardinen – Wasser trinken ist immer eine gute Idee!
  • Schlechte Ideen: Alk auf leeren Magen. – Zuckerhaltige Getränke und Speisen. – Koffein und Salzhaltiges.
  • Zuviel bleibt zuviel! Hast du die Grenze überschritten, bleibt dir nur noch übrig abzuwarten, bis deine Leber den Alkohol abgebaut hat. Bekanntlich ca. 0,1 Promille pro Stunde. Bis dahin heißt es für dich: unaufhörlich Karussell-Fahren, nach Ulf rufen – und hoffen, dass der Schließmuskel dicht hält!

Risiko-armer Konsum:

Wenn Alkohol trinken, dann besser so:

  • Zuvor essen und Alk-Freies trinken!
  • Laaangsam trinken!
  • Immer wieder alk-freie Getränke einbauen!
  • Rechtzeitig stoppen!
  • Möglichst nicht unmittelbar vor dem Schlafen Alk trinken!
  • 5 alk-freie Tage pro Woche!

 

Kotzen

  • Sich übergeben, bedeutet: dein Magen-Darm-System ist überfordert! Der Magen muss aufgrund des zugeführten Alkohols mehr Magensäure produzieren; gleichzeitig wird deine Verdauung langsamer. Dein Körper reagiert: Raus mit dem überflüssigen Zeug!
  • Kann ich verhindern zu kotzen, wenn es soweit ist? Nop! – Kann ich es abkürzen, damit es nicht ganz so schlimm wird? Nop!
  • Kampfkotzen hilft und man kann anschließend fröhlich weitertrinken? Schön wär’s! Das funktioniert nicht! Denn: Der Alkohol ist schon im Blut und auf seiner Reise durch deinen Körper. Was du vor dir in der Schüssel siehst, ist nur Flüssigkeit, Halbverdautes und Galle. Du müsstest schon nach jedem Schluck Alkohol erbrechen, damit der nicht über den Magen ins Blut gelangt. Was macht das für einen Sinn auf einer Party?!!
  • LEBENSGEFAHR! Zuviel und/oder zu schnell gesoffen erhöht das Risiko, bewusstlos zu werden. Dennoch kann sich der Körper noch übergeben. Erbrochenes kann in die Lunge gelangen und man kann am eigenen Erbrochenen ersticken! Deshalb: Wenn du merkst, dass du sehr betrunken bist, wende dich an andere und lass dir helfen!
  • Quizfrage: Was ist ein Papst?*

Kater

Du bist endlich aufgewacht / nach einer furchtbar schlimmen Nacht;
Dein Kater macht dich völlig fertig / im Kopf, im Bauch allgegenwärtig;
So helft mir doch / ich kann nicht mehr!
Tja, Alter: Die nächsten Stunden werden schwer!

Gegen Kater nach zu viel Alkohol hilft nur wenig. Denn dein Körper braucht vor allem eines: Zeit zur Erholung! Um die Verwüstungen, die du ihm verpasst hast, wieder zu beseitigen.

Was hilft, siehst du hier:

  • Trinken, weil dein Körper viel Flüssigkeit verloren hat. Am Besten zuckerhaltig, weil dadurch Flüssigkeit schneller aufgenommen werden kann. Das bekämpft auch den Kopfschmerz.
  • Essen für Nährstoffe und Vitamine. Bei akutem Brechreiz helfen schon ein paar gelutschte Bonbons.
  • Aussitzen und Schlafen.
  • Bewegung an der frischen Luft – wenn’s geht.
  • Allerlei Pülverchen aus Apotheke oder Drogeriemarkt? Kann man machen, muss man aber nicht.

Notfall

Eine Alkoholvergiftung kann tödlich sein!

Wenn dein Kumpel, wenn deine Freundin zusammenbricht, solltest du schnell und wirksam helfen! Richtig ist das hier: Alkoholvergiftung – was tun? (von kenn-dein-limit)

Kurz gesagt:

  • Stabile Seitenlage!
  • Mit 112 den Krankenwagen rufen!
  • Dableiben und schützen!
  • Nach Möglichkeit wachhalten!
  • Nicht zum Erbrechen bringen! Gegebenenfalls beim Erbrechen assistieren bzw. Erbrochenes aus dem Mund räumen.

Filmen im Notfall? Einfache Antwort: Wenn du dir selbst nicht mehr helfen kannst – willst du dann gefilmt werden oder wünschst du dir Hilfe?!

Führerschein

  • Es gibt KEINE Möglichkeit, den Alkohol-Abbau zu beschleunigen! 0,1 Promille pro Stunde (bei Alkoholiker*innen bis zu 0,2 Prom/Std)! Da hilft kein Biesln, kein Kaffee und kein Energy Drink, kein Nickerchen, keine kalte Dusche, kein Kotzen, keine Infusion, kein Pülverchen und keine Tablette!
  • Teuflischer Restalkohol: Alkohol ist schneller getrunken als abgebaut! Das bedeutet, dass du am Morgen nach einer Party noch Restalkohol haben kannst. Hol dir mal einen Eindruck bei unserem Promille-Checker! Mit 1 Promille Alkohol im Blut brauchst du 10 Stunden, bis du als Fahranfänger wieder ein Auto fahren darfst!

Mehr Infos kriegst du hier:

 

Bei Alkohol und Führen eines Fahrzeugs sprechen 2 Parteien mit: das Amtsgericht AG (Strafabteilung) und die Führerscheinstelle.

Das AG kann neben einer Geldstrafe auch die Fahrerlaubnis entziehen und eine Sperrfrist festlegen. D. h. in diesen Monaten darfst du kein Fahrzeug fahren, für das du (d)einen Führerschein brauchst.

Die Führerscheinstelle kann Zweifel an deiner Fahreignung haben, wenn Alkohol oder Drogen der Grund für den gerichtlichen Entzug der Fahrerlaubnis war/en. Dann kann sie ein medizinisch-psychologisches Gutachten MPU anfordern – was sie in der Regel auch macht! D. h. du darfst so lange kein Fahrzeug führen, bis die Führerscheinstelle ein positives, also für dich erfolgreiches Gutachten bekommen hat. Das dauert ca. ½-1 Jahr – wenn du dich anstrengst.

1.  Alkohol und Fahrrad: Passt? – Nicht wirklich!

Ab 0,3 ‰ bei einer alkoholbedingten Ausfallerscheinung (Schlangenlinien, Sturz oder sogar Unfall gebaut) = relativ fahruntüchtig = Straftat = Geldstrafe.
Ab 1,6 ‰ = absolut fahruntüchtig = Straftat = Geldstrafe + Führerschein weg!

Du hast noch gar keinen Führerschein, willst aber mal einen machen? Dann will die Führerscheinstelle trotzdem eine bestandene MPU, nämlich dann, wenn du dich zum Führerschein anmeldest.

Du hast noch gar keinen Führerschein, willst auch keinen machen? Dann kann die Führerscheinstelle trotzdem eine bestandene MPU verlangen. Legst du diese nicht fristgerecht vor, kann die Führerscheinstelle dir verbieten, künftig Fahrrad zu fahren!

Willst du mehr wissen? Dann kannst du dich z. B. hier erkundigen (mit Video): https://www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorschriften-deutschland/promillegrenze-fahrrad/

 

2.  Alkohol und Führerschein: Du bist Fahranfänger oder Fahranfängerin, bist ein motorisiertes Fahrzeug gefahren und hast mehr als 0,0 Promille gehabt?

Dann gibt’s eine Geldbuße und evtl. 1 Punkt in Flensburg (Fahreignungsregister).
Du musst an einem speziellen Aufbauseminar teilnehmen! Kostet Geld!
Die Probezeit verlängert sich um 2 Jahre.

Ab 0,3 ‰ (siehe 1.): Das Amtsgericht kann eine Geldstrafe und eine Sperrfrist aussprechen, dir wird also die Fahrerlaubnis entzogen! Kostet Geld! Braucht Zeit!

Vll. bekommst du den Führerschein erst wieder zurück, wenn du die MPU bestanden hast. Kostet ganz viel Geld! Braucht viel Zeit! Und du darfst ½ - 1 J. keinen Alkohol trinken und keine Drogen konsumieren!

Willst du mehr wissen? Dann kannst du dich z. B. hier erkundigen (mit Video): https://www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorschriften-deutschland/promillegrenze-auto/

*Ein Papst ist ein in Männertoiletten speziell angebrachtes Becken zum Kotzen, darüber 2 Haltegriffe, manchmal noch ein Brauseschlauch dabei.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.

In der analogen Welt:

Selbsthilfe: was du machen kannst

  • mache einen Selbsttest
  • Challenge: stoppe deinen Konsum!
  • Verzichte eine Zeitlang darauf! Level 1: 1 Woche lang. Level 2: 2 Wochen lang. Level 3: 4 Wochen lang. Hast du durchgehalten? Oder bist du rückfällig geworden? In welchen Situationen ist es dir schwer gefallen? Was genau erlebst du als gut mit deiner Abstinenz?
Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.

In der digitalen Welt:

Links, die dich weiterbringen

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.

Professionelle Hilfe:

Unterstützung vor Ort, die dir helfen kann